Corona-Krise

Monsieur Macron, die Deutschen und Europa

| 20. April 2020
istock.com/Razvan

Präsident Macron hat den anderen europäischen Politikern, insbesondere den deutschen, eine Lehrstunde in Sachen Krisenbekämpfung gegeben. Wer jetzt nicht begreift, dass es für Europa und den Euro um Leben und Tod geht, der wird nie etwas begreifen.

Es ist leider sehr selten, dass ein Spitzenpolitiker in einem Interview entscheidende internationale ökonomische Zusammenhänge anspricht, die er offensichtlich verstanden hat und mit großem Engagement verteidigt. Aber hier ist ein Bespiel dafür, dass es möglich ist: Der französischen Präsident hat in einem bemerkenswerten 20-minütigem Interview mit der Financial Times (als Video frei zugänglich und mit englischen Untertiteln versehen) die Diplomatie vergessen und Tacheles geredet. Es lohnt sich, dieses Interview aufmerksam anzuhören.

Wie nicht anders zu erwarten, ist das Interview in den deutschen Medien kaum zur Kenntnis genommen worden. Es ist aber in weiten Teilen direkt an die Deutschen (und Niederländer und Österreicher) gerichtet, denen der französische Präsident den Spiegel vorhält und sie fragt, ob sie wirklich so sein wollen, wie sie derzeit in Europa erscheinen. Selten, vielleicht noch nie hat ein französischer Präsident so klar gesagt, dass die Art und Weise, wie einige nördliche Länder in Europa agieren, sehr schnell das Ende Europas mit sich bringen kann. Er warnt eindrücklich vor dem „Populismus“, den nationalistischen Kräften, die im Süden Europas und in seinem eigenen Land die Oberhand gewinnen könnten. Drei Punkte scheinen mir besonders wichtig.

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