Kommentar

Nichts Großes aus dem Kleinen  

| 27. März 2017
istock.com/Meinzahn

Signale des Aufbruchs hatte man sich von der Wahl im Saarland erhofft. Doch der Wähler auf der „Insel der Seligen“ will nirgendwo hin, sondern wählt Politiker, die ihm versprechen, dass alles so bleibt wie es ist. Wer das ändern will, muss verdammt viel Mut haben.

 „Saarland. Großes entsteht immer im Kleinen“, heißt der offizielle Werbespruch des kleinsten Flächenlandes. Und tatsächlich hatten viele gehofft, die gestrige Landtagswahl würde ein großes Signal senden, ein Signal der Erneuerung, ein Signal dafür, dass eine andere Politik in und für Deutschland möglich ist. Genau das Gegenteil ist herausgekommen, ein starkes Signal dafür, dass sich in Deutschland in absehbarer Zeit nichts ändern wird.

Verpufft ist mit einem Zuwachs der CDU von über fünf Prozent und leichten Verlusten für die SPD nicht nur der „Schulz-Effekt“, mit dem sich die Sozialdemokraten wochenlang froh gemacht hatten, verpufft ist auch die Hoffnung, im Westen Deutschlands sei Rot-Rot eine ernsthafte politische Option. Ich lege mich jetzt fest: Wenn bis September keine große Katstrophe oder ein die politische Welt bewegendes Ereignis passiert, dann geht es auch auf Bundesebene genauso weiter wie in den letzten vier Jahren, nämlich mit einer großen Koalition, in der die SPD als Juniorpartner agiert und keiner von beiden weiß, warum man eigentlich an der Macht ist und was man damit machen soll. Den Wahlkrampf kann man sich eigentlich sparen.

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