Soziales

Notre Dame, die Barmherzigkeit und das „Glück“

| 28. April 2019
istock.com/ChiccoDodiFC

Kaum war das Feuer gelöscht, flossen Geldströme in Richtung Notre Dame. Frankreichs reiche Familien machten hunderte von Millionen locker. Doch diese Barmherzigkeit hätte ein kompetenter Staat zurückgewiesen.

Der französische Staat hatte erst 2018 die Reichen und Superreichen des Landes von der Vermögenssteuer quasi befreit und wird nun von den Reichen beim Wiederaufbau von Notre Dame entlastet. Man schätzt die Entlastung für die Reichen ab Januar 2018 auf mindestens drei Milliarden Euro in jedem kommenden Jahr. Nun geben sie dem Staat und „ihrem Präsidenten“ etwas zurück. Ist das nicht wirkliche Fairness?

Fast eine Milliarde ist von den Superreichen schon gespendet worden. Das klingt toll, doch für wie viele Jahre soll man die Entlastung von drei Milliarden pro Jahr gegenrechnen, um die jetzt einmalig gespendete Milliarde ins rechte Licht zu rücken? Hundert Jahre oder gar 200? Die Sache ist im Grunde sehr einfach und die Gelbwesten sagen das zu Recht genauso: Diejenigen, die alles dafür tun, keine Steuern zahlen zu müssen, sind einfach nicht glaubhaft, wenn es um die Barmherzigkeit geht.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!