Theorie

Ökonomisches Denken, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus

| 23. Juni 2016

Mit der AfD haben Ökonomen eine Partei gegründet, die zum Einfallstor für Rechtsradikale geworden ist. Dass es dazu kommen konnte, liegt auch im ordoliberalen Denken „des Marktes“ begründet.

Die ursprüngliche Alternative für Deutschland (AfD), die im Februar 2013 gegründet worden ist, wurde zu Recht als „Professoren-“ oder „Ökonomenpartei“ bezeichnet. Die zentrale Rolle kam Bernd Lucke zu. Lucke ist Professor für Makroökonomie an der Universität Hamburg. Unter den 64 Erstunterstützern zur Gründung befanden sich 18 Volkswirtschaftsprofessoren. Volkswirte nahmen auch zentrale Rollen in der Partei ein: Der Tübinger Ökonom Joachim Starbatty wurde bei der Europawahl auf Platz 5 gereiht, der Hamburger Landesverband wurde von Jörn Kruse, Professor an der Universität Hamburg, angeführt und in Nordrhein-Westfalen hatte diese Stelle von April bis November 2013 Alexander Dilger aus Bochum inne. Weiter befanden sich im wissenschaftlichen Beirat der AfD nur Ökonomen: zusätzlich Roland Vaubel, Volkswirt in Mannheim, und Dirk Meyer aus Hamburg, sowie eine Ökonomin, nämlich Helga Luckenbach, Lehrstuhlinhaberin in Gießen.

Wie kommen Ökonomen dazu, eine Partei zu gründen, die zweieinhalb Jahre später in die Hände von Rechtspopulisten fallen konnte und die, wie der Soziologe Oliver Decker unlängst meinte, eine Wählerschaft besitzt, „die rechtsextremen Ideologien anhängt und davon ausgeht, dass es Menschen unterschiedlicher Wertigkeit gibt.“? Was haben ökonomische Anschauungen mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus zu tun?

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