Zum Eklat von Thüringen

Parteienstaat oder Demokratie?

| 27. Februar 2020
www.istock.com/Jörg Imme

Ja, die Vorgänge im Zusammenhang mit der Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten sind ein „Eklat“. Allerdings in ganz anderer Hinsicht, als uns Parteienvertreter und Leitmedien glauben machen wollen.

Die Wahl des FDP-Abgeordneten Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten wurde, weil sie mithilfe der Stimmen der AfD-Fraktion zustande kam, von den Leitmedien nahezu einstimmig als eine Schande für die Demokratie gewertet. Politiker aus allen Lagern der „Altparteien“, wie sie die AfD gerne zu titulieren belieben, stimmten mit diesem Urteil überein.

Ganz in Übereinstimmung mit der offensichtlich weit geteilten Überzeugung, dass in der „Demokratie“ die Mehrheit das Sagen hat, blieb es der Bundeskanzlerin – deren Partei zumindest im Bundestag die „Mehrheit“ der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte – vorbehalten, im Namen des Volkes die Wahl als „unverzeihlich“ und einen „schlechten Tag für die Demokratie“ zu werten. Sie forderte daher, das „Ergebnis rückgängig zu machen“. Und ihr Wille geschah, wie in Berlin so in Erfurt.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!