EU

Personenfreizügigkeit

| 28. August 2017
istock.com/XtockImages

Emmanuel Macron will eine Reform der EU-Entsenderichtlinie, um gegen Lohndumping vorzugehen. Dana Rumanescu könnte dazu viel sagen.

Die Rumänin Dana Rumanescu, 42, ist eine von rund 60.000 Osteuropäerinnen, die im Rahmen der EU-Personenfreizügigkeit in Österreich arbeiten. Dana wohnt in Barlad nahe der Grenze zu Moldawien und ist eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, Ariane, Lana und Sam – sieben, elf und 13 Jahre alt. Doch 16 Tage im Monat ist sie nicht bei ihnen. Dann umsorgt sie Joseph, einen bettlägerigen alten Mann im 1300 Kilometer entfernten Wien. Die An- und Rückreise in einem Sammeltransport dauert fast 24 Stunden.

Josephs Familie zahlt der Agentur, die Dana vermittelt, 2300 Euro, diese bekommt davon 900 Euro vom Fahrer auf die Hand, den Rest teilen sich Vermittler und Transporteur. Zusätzlich erhält Dana Familienbeihilfe von der Republik Österreich, 120 Euro für Arian und je 139 Euro für Lana und Sam, insgesamt 398 Euro. Dazu kommen noch je 58,40 Euro Kinderabsetzbetrag. Insgesamt erhält Dana 573 Euro vom österreichischen Sozialstaat, der somit rund 40% ihres Lohnes übernimmt.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!