Corona-Krise

Politische Frivolität und zivilisatorische Hybris 

| 21. September 2020
istock.com/Andrey Zhuravlev

An der Impffrage bricht ein untergründig schon seit dem frühen 20. Jahrhundert schwelender Konflikt innerhalb des linksalternativen Lagers auf: der um das Naturverständnis.

Die Aussichten, Covid-19 durch Impfung eliminieren zu können, sind verschwindend gering. Das Risiko hingegen, durch die unter Zeit- und Erfolgsdruck aufgeweichten Standards für Erprobung und Zulassung Schaden anzurichten, steigt unkalkulierbar.

Eine Politik, die primär auf einen Impfstoff setzt, ist nicht nur einem hohen Risiko des Scheiterns ausgesetzt. Aktuell mobilisiert sie zig Milliarden, entsprechendes wissenschaftliches Talent sowie Labor und Produktionskapazitäten für Impfstoffe fraglicher Wirksamkeit gegen eine Krankheit von vergleichsweise geringer Letalität. Das trägt obszöne Züge angesichts der Millionen, die außerhalb der fortgeschrittenen Industrieländer an Unterernährung, Tuberkulose und Malaria sterben. Tragödien, die durch Verbesserung der Lebensbedingungen zu vermeiden wären.[1]

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