Eurozone

Portugal: Globalisierung als Ablenkungsmanöver

| 17. November 2016

Portugal steht vor dem gleichen Dilemma wie die anderen sogenannten Krisenstaaten. Es braucht einen fiskalischen Stimulus und den darf es nicht geben. Leider wird das im Land offenbar nur von wenigen gesehen.

Ich habe zu Beginn dieser Woche an einer Konferenz in Lissabon teilgenommen, wo eine kritische Diskussion über den Zustand der Eurozone stattfinden sollte (hier das Programm dieser Konferenz - in Portugiesisch). Doch obwohl es zwei sehr kritische Redner gab – einen Engländer und einen Deutschen – kann keine Rede davon sein, dass auf einer solchen Konferenz in Portugal, also einem der Krisenländer und der Länder, die ein Anpassungsprogramm durchlaufen haben, ein klare Diagnose der Lage vorherrscht. Folglich sind auch die wenigen wirtschaftspolitischen Optionen, die das Land hat, mehr als unklar.

Portugal geriet, nicht anders als die übrigen südeuropäischen Länder in den Fokus der Finanzmärkte nach der globalen Finanzkrise, weil es ein hohes Leistungsbilanzdefizit von über 10 Prozent des BIP auswies (Abbildung 2).  Dieses Defizit war, wie in den anderen Krisenländern vor allem dadurch entstanden, dass Portugals Lohnstückkosten in den ersten Jahren der EWU relativ stark gestiegen waren (Abbildung 1).

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