EU

Preise und Lohnstückkosten – unter welchem Druck steht Frankreich? – 1

| 30. Juni 2015

Griechenland hin, Griechenland her – auf flassbeck-economics haben wir immer wieder argumentiert, dass die Eurokrise keine spezifisch griechische Angelegenheit ist und keinesfalls die Rede davon sein kann, sie sei in anderen Teilen der Europäischen Währungsunion (EWU) so gut wie überwunden. Das grundlegende Problem der auseinanderlaufenden Wettbewerbsfähigkeit ist nach wie vor nicht wirklich gelöst: Deutschland ist, gemessen an seinen Lohnstückkosten, noch immer erheblich billiger als die meisten Währungspartnerländer, vor allem die beiden nächstgrößten, Italien und Frankreich. Solange das so ist, bleibt die Quelle für Handelsungleichgewichte bestehen und damit die Eurozone in Gefahr – ganz gleichgültig, wie sich der aktuelle Streit mit Griechenland weiter entwickelt.

In diesem Zusammenhang werden wir immer wieder gefragt, warum wir die Probleme der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Eurozone hauptsächlich anhand der Entwicklung der Lohnstückkosten beurteilen und nicht allein anhand der Entwicklung der Verbraucherpreise oder des Deflators des Bruttoinlandsprodukts, d.h. der gesamten inländischen Produktion. Schließlich seien doch die Preise, die Unternehmen mit den von ihnen angebotenen Gütern erzielten, das, was ihre Wettbewerbsfähigkeit charakterisiere: Die Preise seien eben dann international "konkurrenzfähig" und damit die Wettbewerbsfähigkeit ausreichend, wenn sie dem Preisniveau der ausländischen Anbieter ungefähr entsprächen.

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