Produktivität und Löhne pro Stunde
Immer wieder werde ich bei meinen Vorträgen gefragt, ob es denn ganz grundsätzlich überhaupt gut gehen kann, wenn Länder mit völlig unterschiedlichem Lebensstandard Mitglied ein und derselben Währungsunion sind. Die Antwort ist ja.
Warum das so ist, kann man sich klar machen, wenn man den Fall mit unterschiedlichen Währungen zuerst betrachtet. Denn dass dann Handel zwischen armen und reichen Ländern möglich ist, ist empirisch offensichtlich. Doch woran liegt das? Und was ändert sich, wenn sich arme und reiche Länder in eine Währungsunion begeben?
In der Realität gleichen sich die tatsächlichen Lebensstandards armer und reicher Länder, die miteinander Handel treiben und eigenständige Währungen haben, nicht über mittlere Zeiträume hinweg an und schon gar nicht kurzfristig (man denke z.B. an Polen und Deutschland). Der Wechselkurs zwischen den Währungen dieser Länder beseitigt also genau das nicht, was manche als Problem einer Währungsunion ansehen. Der Wechselkurs dient lediglich dem Ausgleich der Preisniveaus zwischen diesen Ländern bzw. ihrer Preissteigerungsraten im Zeitverlauf. Arme Länder können hohe Inflationsraten haben und reiche Länder niedrige und umgekehrt. Wenn die Währungsrelationen dies richtig widerspiegeln, können die Preise von vergleichbaren Gütern beider Ländergruppen, ausgedrückt in einer einheitlichen Währung, aber dennoch gleich sein.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP