Finanzsystem

Quo vadis, EWU? Teil 1: Wie man den Euro nicht verteidigen kann

| 15. Juli 2013

In seinem "Raus aus dem Euro, zurück ins Chaos" überschriebenen Beitrag für die Blätter für deutsche und internationale Politik (Ausgabe 7'13) kritisiert Rudolf Hickel Vorschläge, die auf ein Ende des Euro in seiner jetzigen Form hinauslaufen. Er verteidigt die Gemeinschaftswährung als erstes mit dem Argument, dass "Devisenspekulationen, die die Wechselkurse auf Kosten der einzelnen Staaten beeinflussen, ... dem Euroraum in den vergangenen zehn Jahren erspart geblieben [sind]. Es bedarf dagegen keiner großen Phantasie, sich die noch weitaus verheerenderen Ausmaße der derzeitigen Finanzmarktkrise vorzustellen, wenn diese unter dem Diktat von Spekulation gegen die einzelnen Währungen in Europa erfolgt wäre."

Diese Überlegung ist falsch, denn sie klammert von vornherein die Möglichkeit aus, dass das letzte Jahrzehnt ganz anders verlaufen wäre, wenn es das Ventil der Wechselkurse zwischen den europäischen Staaten noch gegeben hätte. D.h. die für Südeuropa fatale Zinsentwicklung seit Ausbruch der Euro-Krise wird in Rudolf Hickels Vergleich als exogen gegeben angesehen und eine Situation "freie Devisenmärkte" ex post sozusagen obendrauf projiziert, um den Euro als Erfolgsprojekt darzustellen. So einfach liegen die Dinge aber nicht.

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