EU

Rationale Erwartungen und reale Befürchtungen - Die Politik der Austerität ist genau so ein Desaster wie deren intellektuelle Begründung

| 04. September 2015

Mit einer Ergänzung von Heiner Flassbeck

Wirtschaftspolitik ist oft erschreckend einfach gestrickt. Das Muster geht so: Man treffe eine rein theoretische Annahme. Zum Beispiel, dass Wirtschaftssubjekte immer ihren Eigennutz maximieren und über vollkommene Information verfügen, auch betreffend künftige Entwicklungen. Daraus kann man rein rational fast beliebig vieles ableiten. Etwa dies: Wenn eine Regierung die Steuern senkt und die Ausgaben erhöht, dann erwarten die Wirtschaftsakteure rational, dass die Steuern früher oder später wieder erhöht werden müssen, dass also ihr Nettoeinkommen wieder sinken wird. Deshalb werden sie gar nicht erst damit anfangen, mehr Geld auszugeben. Das Konjunkturprogramm verpufft sozusagen in der rationalen Erwartung, noch bevor es gestartet wird.

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