Konjunktur

Reallöhne 2013 noch stärker gesunken als erwartet, Nominallöhne extrem schwach mit schlimmen Folgen für den Euro

| 21. Februar 2014

Wir hatten schon am 19. Dezember darauf hingewiesen, dass das Statistische Bundesamt erwartet, dass für das gesamte Jahr 2013 die Reallöhne, gemessen am Reallohnindex des Amtes, fallen werden. Nun meldet das Amt, dass der Rückgang mit 0,2 Prozent etwas stärker war als zunächst (mit -0,1 Prozent) vermutet und damit übrigens genau so stark wie im Krisenjahr 2009.

Die Nominallöhne (die hier in einer Kopfbetrachtung eingehen, bei der auch Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte enthalten sind) sind mit 1,3 Prozent Zuwachs 2013 – mit Ausnahme des Rezessionsjahres 2009, da waren es nur 0,1 Prozent wegen des extrem starken Anstiegs der Kurzarbeit – so schwach gestiegen wie zuvor nur in den Jahren 2003 bis 2006 und 1996 bis 1999. Rechnet man Sonderzahlungen wie z.B. Weihnachtsgeld oder erfolgsabhängige Boni aus dem Nominallohnindex heraus, beträgt sein Anstieg zwar etwas mehr, nämlich 1,7 Prozent, weil die Sonderzahlungen rückläufig waren. Aber auch 1,7 Prozent ist extrem wenig, vor allem wenn man, wie es das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie tut, davon spricht, dass im Jahr 2013 "die deutsche Wirtschaft auf einen stabilen Erholungskurs eingeschwenkt" ist (Jahreswirtschaftsbericht S. 7). In der unten stehenden Abbildung ist die Entwicklung der Nominallöhne in Quartalswerten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum dargestellt (rote Linie).

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