Corona-Krise

Rechnen in der Krise

| 01. April 2020
istock.com/FroggyFrogg

Soll man ehrlich sein oder lieber die Menschen nicht verunsichern? Berlin scheint entschlossen, den zweiten Weg zu gehen. Das kann allerdings schnell zum Bumerang werden. Auf Dauer lässt sich die Tiefe der ökonomischen Krise nicht verheimlichen.

Es scheint, als habe sich in Berlin die Überzeugung durchgesetzt, es sei das Beste, die ökonomischen Folgen des Corona-Schocks herunterzuspielen, um den Druck der Öffentlichkeit, namentlich den aus Wirtschaftskreisen, zu verringern, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu beenden. Der Bundeswirtschaftsminister hält "einen Überbietungswettbewerb mit schlechten Prognosen nicht für sinnvoll".

Doch zwischen einem Wettbewerb in Horrormeldungen und sachlicher Information gibt es einen himmelweiten Unterschied. Wenn umgekehrt das andere Extrem zur Schwarzmalerei, nämlich regierungsamtliche Schönfärberei um sich greifen sollte, ist weder in der konkreten Krisenbewältigung etwas gewonnen, weil unzureichendes Handeln wertvolle Zeit kostet, noch wird das Vertrauen der Bevölkerung in das Krisenmanagement der politisch Verantwortlichen gestärkt. Denn irgendwann werden die Ausmaße der ökonomischen Krise für jedermann sichtbar und spürbar, egal welche Zahlen vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden und von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg geliefert und wie sie in Berlin kommentiert werden.

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