Theorie

Ricardos Freihandel im Angesicht der Realitäten

| 10. April 2018
Bild: istock.com/tampatra

Die Auseinandersetzung mit der ricardianischen Freihandelstheorie ist eine Einladung, pragmatisch über den Welthandel nachzudenken. Adam Smith hat in Wohlstand der Nationen vorgemacht, wie ein wenig mehr Reflexivität in der Theoriebildung aussehen könnte.

Theorien sind unabdingbar, um die Welt zu verstehen und die Wirtschaftspolitik zum Wohle der Allgemeinheit zu gestalten. Ohne Zweifel war dies auch der Ansatz des Begründers des „Freihandels“, Adam Smith. Liest man seinen Klassiker Wohlstand der Nationen, so fällt auf, dass Smiths Analyse darin explizit auf die zugrundeliegenden Annahmen und Umstände eingeht, unter denen Handel Wohlstand schaffen kann. Man nehme das Beispiel der vorsichtigen, schrittweisen Öffnung der Märkte, um eine für die Allgemeinheit vorteilhafte wirtschaftliche Integration zu gewährleisten:

„Der Fall, in welchem man bisweilen zu überlegen hat, inwiefern und in welcher Art es gut ist, die freie Einfuhr […] wiederherzustellen, liegt vor, wenn gewisse Manufakturen […] eine große Menge Hände beschäftigen. Dann kann die Humanität fordern, dass der freie Handel nur langsam und mit vieler Zurückhaltung und Behutsamkeit hergestellt werde. Würden die Zölle und Verbote auf einmal weggenommen, so würden sich die wohlfeileren fremden Güter so unaufhaltsam schnell auf den inländischen Markt stürzen, dass sie viele Tausende unseres Volkes aus ihrem gewöhnlichen Geschäft und Brot bringen würden.“ (S. 465)

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