Rohstoffspekulation – eine Befragung von Foodwatch bestätigt unsere Position
Wir haben in den vergangenen Monaten einige Male (zum Beispiel hier) über den Stand der Dinge zur Rolle der Rohstoffspekulation berichtet und unsere Position dargelegt, wonach man empirisch zeigen kann, dass von den Finanzmärkten ein erheblicher Einfluss auf die Rohstoffpreise ausgeht. Dabei ging es mehrfach auch um eine Meta-Studie von Professor Ingo Pies aus Halle, der Anhand einer Auswertung von Aufsätzen in wissenschaftlichen Journalen nachweisen wollte, dass es keine wissenschaftlich begründete Position geben könne, die zu dem Ergebnis kommt, das Finanzmarktgeschehen habe einen merklichen Einfluss auf die Preise von Rohstoffen.
Nun hat Foodwatch, das sich früh in diese Diskussion eingeschaltet hatte, eine globale Umfrage unter Rohstoffhändlern in Auftrag gegeben, und das Ergebnis (hier zu finden und hier in der FAZ kommentiert) ist eindeutig: Die überwiegende Mehrheit der Händler selbst sieht einen Einfluss der Finanzialisierung (oder Spekulation) auf die Preise, die Verbraucher und Industrie zu zahlen haben. Insbesondere zeigt die Befragung, dass die Preise für die Future-Kontrakte einen unmittelbaren Einfluss auf die Spot-Kontrakte haben, also die Preise, die wir alle täglich bezahlen.
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