Länder

Schäubles Schilda

| 19. Juli 2013

Einen Tag nach der Zustimmung des griechischen Parlaments (mit äußerst knapper Mehrheit) zur Entlassung von 15 000 Staatsbediensteten bis Ende 2014 stattete der deutsche Bundesfinanzminister Athen gestern einen Besuch ab. Im Gepäck hatte er die Zusage von 100 Millionen Euro für einen griechischen Wachstumsfonds, der die Finanzierung kleiner und mittelständischer Unternehmen fördern soll.

Wenn jeder der betroffenen Staatsbediensteten auch nur 30 000 Euro jährlich verdient und für eine Übergangsfrist noch Dreiviertel seiner Bezüge erhält, geht das Arbeitseinkommen in Griechenland allein durch diese Beschneidung des öffentlichen Sektors anfangs um über 112 Millionen Euro zurück, später, wenn die Entlassenen keine andere Stelle finden, um 450 Millionen Euro pro Jahr. Dass diese Menschen im öffentlichen Dienst kaum eine Stelle bekommen werden, liegt auf der Hand. Denn alle staatlichen Ressorts sind zum Sparen aufgerufen. Dass sie im privaten Sektor mit offenen Armen aufgenommen werden, steht ebenfalls nicht zu erwarten. Vor ihnen warten nämlich schon über eine Million Arbeitslose auf einen neuen Arbeitsplatz.

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