Schulden

Schuld ist immer der Schuldner

| 18. Dezember 2018
istock.com/alfexe

Es gibt Themen, die den "normalen" Journalisten unserer "normalen" Medien offensichtlich heillos überfordern. Das wichtigste davon ist das Thema Schulden. Ein kleiner Leitfaden, der helfen soll, die Übersicht zu behalten.

„200 Milliarden Dollar Haushaltsdefizit – im November“ titelte die FAZ vergangenen Freitag einen Bloomberg-Bericht (hier) und wollte damit wohl sagen, dass der amerikanische Staat unter Trump jede Hemmung verliert und das Geld nur so rausschmeißt. Doch was bedeuten 200 Milliarden in einem Monat für die USA? Ist es viel oder wenig? Immerhin wird in dem Artikel noch festgestellt, das seien 70 Milliarden mehr als im vergangenen Jahr im November. Aber auch das ist nicht wirklich erhellend. Sind die Zahlen so stabil, dass man aus dem Vorjahresvergleich etwas ablesen kann? Und selbst wenn das so wäre, ist es gerechtfertigt oder ungerechtfertigt, gemessen am Verhalten aller anderen Sektoren der Volkswirtschaft, dass der Staat in diesem Jahr deutlich mehr Schulden macht?

Die Süddeutsche (hier) schmeißt alles durcheinander, bemüht sich aber wenigstens, auch Gegenstimmen zu Wort kommen zu lassen. Am Ende aber läuft es darauf hinaus, die üblichen Zahlen zur steigenden Verschuldung der Welt zu zitieren und dazu Paul Volcker, der gesagt haben soll, „es gebe jede Menge Schulden auf der Welt“ und die nächste Finanzkrise komme bestimmt. Da kann man sofort das Lesen einstellen, denn die Autoren versuchen nicht einmal, etwas Ordnung in ihr eigenes Denken zu bringen.

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