Länder

Schweiz: Warum genügen 60 Jahre Vorsprung der Schweizer Banken nicht?

| 16. Juni 2013

Die Marktwirtschaft, denkt man leichthin, sei ein System, in dem es keine staatlichen Privilegien auf Dauer gibt, in dem niemand über zwanzig Jahre oder mehr ein Monopol haben darf, in dem alle hergebrachten Vorteile eines Einzelnen immer wieder zur Disposition gestellt werden, weil der unbestechliche Markt es so verlangt. Weit gefehlt. Die glühendsten Anhänger der Marktwirtschaft sind häufig auch die glühendsten Verteidiger von Privilegien und Pfründen.

In der Schweiz findet gerade eine heftige Auseinandersetzung darum statt, ob man das Bankgeheimnis, über Jahrzehnte vom Staat garantiertes Alleinstellungmerkmal Schweizer Banken gegenüber dem Rest der Welt, nun endgültig und vollständig kippen soll, nachdem es – vor allem auf Druck der USA – schon mächtig zerzaust ist. Man sollte nun meinen, dass die Konservativen, die bei jeder Gelegenheit die Marktwirtschaft wie eine Monstranz vor sich her tragen, in die Offensive gehen und sagen: Jawohl, 60 Jahre vom Staat geschaffener Vorteil der Schweizer Banken muss reichen. Entlasst sie jetzt in die Freiheit, jetzt muss der Markt entscheiden, ob die riesigen Schweizer Banken auch im normalen Wettbewerb bestehen können.

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