Populismus und seine parteipolitische Geographie in Europa
Im Süden war der Populismus tendenziell links, im Norden tendenziell rechts. Wie lässt sich das erklären?
Populistische Parteien verzeichnen in vielen Ländern Zulauf. Aber der Blick auf die parteipolitische Landkarte Westeuropas zeigt erklärungsbedürftige Varianz: In Südeuropa war lange Zeit der Linkspopulismus allein vorherrschend. Das hat sich erst kürzlich (eigentlich erst mit der italienischen Parlamentswahl von April 2018) mit dem Wandel der Lega von einer Regionalpartei zu einer rechtspopulistischen Partei und dem, jedoch überschaubaren, Erfolg der spanischen Vox seit Dezember 2018 geändert. Ansonsten aber dominierten im Süden lange Zeit Syriza, Movimento Cinque Stelle[1], die Chávez-Fans von Podemos, und La France Insoumise das Bild.
Je weiter man jedoch nach Norden kommt, desto rechtspopulistischer wird es – FPÖ, SVP, der Rassemblement National (bis Juni 2018 Front National), die PVV Geert Wilders, der Vlaams Blok, AfD, Ukip, die Dansk Folkeparti, die Schwedendemokraten, Die Finnen, die früher Die Wahren Finnen hießen, oder die norwegische Fortschrittspartei. Dieser Befund bleibt im Großen und Ganzen von einzelnen Gegenbeispielen unberührt.
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