Konjunktur

Sigmar Gabriel und die Abenomics

| 17. Februar 2014

Wir dokumentieren hier einen interessanten Text des japanischen Premierministers Shinzo Abe (in einer deutschen Übersetzung), in dem der Premierminister fast wörtlich im Jahre 2014 das sagt, was ich vor einigen Tagen aus einem meiner Texte aus dem Jahre 2000 zitiert hatte.

Shinzo Abe hat sich die Statistiken über das Lohnwachstum angesehen und war entsetzt, dass Japan so weit nach unten abfällt. Späte Erkenntnis, aber immerhin eine gute und klare Erkenntnis. Nun will er in einer konzertierten Aktion von Arbeitgebern und Arbeitnehmern dafür sorgen, dass die Lohndeflation rasch zu Ende geht und Japan wieder eine sich normal entwickelnde Volkswirtschaft wird. Auch das ist sehr richtig. Er sagt, dass die Löhne zwar von den Tarifpartnern bestimmt werden, dass aber der Staat Einfluss nehmen kann und muss. Der japanische Premierminister hätte noch fragen sollen, was eigentlich die Ökonomen in Japan und anderswo gemacht haben, die mehr als zwanzig Jahre an der Deflation herumrätseln. Und er sollte sich überlegen, ob er nicht hundert neue Lehrstühle für Makroökonomie einrichten will, auf die kein einziger neoklassisch-monetaristisch ausgebildeter Ökonom berufen werden darf, um der Volkswirtschaftslehre vom Land der aufgehenden Sonne aus einen Neuanfang zu ermöglichen.

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