Konjunktur

Sind falsche Prognosen gut?

| 27. Mai 2014

Am vergangenen Mittwoch haben die Nachdenkseiten, denen wir freundschaftlich verbunden sind, einen Kommentar von Wolfgang J. Koschnick Nur falsche Prognosen sind gute Prognosen und das ist auch ganz gut so abgedruckt, der sich kritisch mit „den Ökonomen“ und insbesondere mit den Prognosen „der Ökonomen“ auseinandersetzt. Die Kritik gipfelt in der Forderung, überhaupt keine Prognosen mehr zu machen, weil es einfach objektiv unmöglich sei, die Zukunft eines komplexen Systems wie der Wirtschaft vorherzusehen. Ich will mich auf diese Frage konzentrieren, aber nicht im Detail auf den Artikel eingehen. Denn dort geht so vieles durcheinander, dass man viele Seiten bräuchte, um das wieder auf die Reihe zu bekommen. Aber es gibt eine weit verbreitete Auffassung, wonach die Volkswirte einfach unfähig sind, gute Prognosen zu erstellen, und das zeige doch, dass das ganze Fach nichts wert sei. Das ist eine Sichtweise, die angesichts des vielfältigen Versagens der Ökonomen verständlich, gleichwohl aber viel zu pauschal ist.

Um es vorweg klar zu sagen: Eine Kritik an der Prognosetätigkeit der meisten Ökonomen und der meisten Institutionen ist prinzipiell sehr zu begrüßen, denn es gibt in der Tat sehr viel an den üblicherweise vorgelegten Prognosen zu kritisieren. Ich habe aber oben schon das Wort Ökonomen in Anführungszeichen gesetzt, weil man einfach keine ernst zu nehmende kritische Analyse der Ökonomik oder der Prognosetätigkeit schreiben kann, ohne die beiden zentralen Theorierichtungen, Neoklassik und Keynesianismus nämlich, deutlich zu unterscheiden.

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