Debatte

Sind Staatsschulden Selbstzweck?

| 24. Februar 2020
www.istock.com/Edgar G. Biehle

Tom Krebs Frage, ob der Staat mehr Schulden machen soll, ist Ausdruck eines Paradigmas, das unsere Gesellschaften in multiple Krisen gestürzt hat. Eine Replik.

„Soll der Staat mehr Schulden machen?“. Das ist der erste Satz eines Artikels von Tom Krebs, Gastprofessor des Bundesministeriums für Finanzen. Es ist schön, dass eine solche spannende Frage auch in Deutschland diskutiert wird. Bedauerlicherweise beruht seine folgende Argumentation auf einer Modellwelt, in der es kein Geld gibt.

Man muss sich das von Krebs genutzte Modell als Welt vorstellen, in der die Menschen als Bauern leben und nur ein Gut, etwas Weizen, produzieren. Sie können dann entscheiden, ob sie den Weizen konsumieren oder daraus Kapitalgüter produzieren. Diese Annahme ist für unsere Welt denkbar ungeeignet, denn aus Weizen kann man beispielsweise keinen Trecker bauen. Da im Modell zudem angenommen wird, dass man das Kapitalgut konsumieren kann, haben wir im 21. Jahrhundert noch ein Problem: Wir können keine Maschinen essen.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!