Solides US-Wachstum, wirklich?
Die Chefin der US-amerikanischen Zentralbank Federal Reserve (FED), Janet Yellen, betonte vor einigen Tagen nochmals, dass sich die US-Wirtschaft aus Sicht der FED auf solidem Wachstumskurs befände. Die jüngsten Konjunkturdaten, etwa zur Industrieproduktion und zur Nachfrage nach Investitionsgütern, sind allerdings durchwachsen ausgefallen. Allein die Indikatoren zum Konsumentenvertrauen zeigen eine zuletzt deutlich gestiegene Zuversicht an. Ich habe erst kürzlich auf diesen Seiten zur Funktion der US-Wirtschaft als Lokomotive der Weltkonjunktur geschrieben. Es deutet sich immer stärker an, dass die US-Lokomotive letztlich wieder allein vom US-Konsumenten angeheizt wird.
So war das auch in den Jahren vor der Großen Rezession. Damals hing letztlich alles am US-Immobilienmarkt, der damals auch Haushalten mit niedrigen und stagnierenden Einkommen bequeme Verschuldungsmöglichkeiten eröffnete. Der Ausgang der Hypothekenorgie war dann allerdings weniger erfreulich. Und der Immobilienmarkt hat sich bis heute noch nicht wirklich von der Krise erholt und neigte im letzten Jahr zu erneuter Schwäche. Es waren stattdessen die allgemeinen Konsumausgaben, speziell in dauerhafte Konsumgüter wie PKWs, die bei tendenziell sinkender Sparquote den Aufschwung bisher getragen haben. Die Frage bleibt, ob es realistisch ist, auf eine weitere Verbesserung der US-Konjunktur zu setzen, wie es die FED und viele andere Beobachter weiterhin tun.
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