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Sollen die Steuern für Reiche erhöht werden?

| 08. Oktober 2013

Vorgestern habe ich in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung an einem Pro und Contra zum obigen Thema teilgenommen (siehe Text unten). Das Contra kam von Ulrich van Suntum, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Wenn ich lese, was Herr van Suntum schreibt (leider nicht online), frage ich mich, was eigentlich die Rolle der Wirtschaftswissenschaft in unserem Land sein soll und wieso jemand, der eine „unersättliche Gier der Politiker nach höheren Steuern und Abgaben“ unterstellt, an einer staatlichen Hochschule beschäftigt ist.

Van Suntum bringt unter anderem das „Argument“, wohin eine hohe Steuerlast führe, sehe man an Frankreich: „Elf Prozent Arbeitslosigkeit und anhaltende Budgetdefizite...“. Wieso aber sollte die Arbeitslosigkeit in einem Land in irgendeiner Weise an der Steuerbelastung hängen? Gibt es dafür eine Theorie, die ausreichend empirisch getestet ist, dass ein Professor sie so einfach verwendet? Dann schreibt er: „Das Geschäftsmodell der Politiker dabei ist immer dasselbe: Belaste die Minderheit, und kauf dir damit die Stimmen der Mehrheit.“ Wie kann man das so sagen? Ist nicht unter Rot-Grün die Steuerbelastung der Minderheit massiv gesenkt worden? Wieso verschweigt das van Suntum und tut so, als hätte es beim Spitzensteuersatz in Deutschland und bei der Besteuerung der Unternehmen nur eine Richtung gegeben, nämlich nach oben?

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