Theorie mit Sprengkraft

Sollte sich die Linke von MMT distanzieren?

| 30. Dezember 2019

Die „Modern Monetary Theory“ wird nicht nur von rechts, sondern auch von links attackiert. So warnt die „Washington Post“ die Linke davor, sich diese Theorie zu eigen zu machen. Jedoch vermag die Kritik nicht zu überzeugen.

Die Diskussion über die „Modern Monetary Theory“ (MMT) geht weiter. Erst kürzlich brachte Heather Boushey, Chefvolkswirtin am „Washington Center for Equitable Growth“, einen neuen Aspekt in die Debatte ein. Sie fordert in einem Beitrag für The Washington Post die Linke auf, dem „Sirenengesang“ der MMT zu widerstehen („The Left should resist the siren song of ‘modern monetary theory‘“).[1] Ihr Vorwurf an die Adresse der MMT’ler lautet, dass diese in den USA die Ausgabenentscheidungen von den Steuerentscheidungen entkoppeln wollten. Und das stehe der Bekämpfung der größten wirtschaftlichen Herausforderung, nämlich der Einkommensungleichheit, im Wege.[2]

Einkommensungleichheit und Steuern

Die Einkommensungleichheit in den USA habe – so Boushey – zwischen 1979 und 2015 deutlich zugenommen, was unter anderem nicht nur die Aufwärtsmobilität in der Gesellschaft verringert habe, sondern auch mit einem stärkeren politischen Einfluss der Wirtschaftseliten verbunden gewesen sei. Dieser Entwicklung müsse entgegengewirkt werden:

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