Finanzsystem

Sparende Unternehmen – ein Problem?

| 20. Januar 2019
istock.com/filipfoto

Der Unternehmenssektor in Deutschland und in vielen anderen Ländern erzielt seit geraumer Zeit Finanzierungsüberschüsse. Doch was heißt das eigentlich? Und was sind die Folgen?

Heiner Flassbeck hat schon oft auf die Anomalie sparender Unternehmen in zahlreichen Ländern der Welt – inklusive Deutschlands – hingewiesen. Es handelt sich hierbei um eine gänzlich neue Entwicklung, die im Widerspruch nicht nur zur neoklassischen, sondern auch zur keynesianischen Standardtheorie steht: Nach denen ist nämlich der Unternehmenssektor ein notorischer Nettoschuldner in der Volkswirtschaft und verzeichnet typischerweise Finanzierungsdefizite.[1]

Ein Kollege regte nun Ende des letzten Jahres an, das etwas genauer zu erklären. Einer seiner Studenten habe kritisiert, dass die Annahme eines üblicherweise negativen Finanzierungssaldos des Unternehmenssektors gar nicht stimmen könne, da Unternehmen doch Gewinne erzielen müssten, wenn sie sich am Markt halten wollten. Folglich sollten Finanzierungsüberschüsse der Unternehmen die Regel sein und nicht etwa eine ungewöhnliche Ausnahme.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!