Drohen Inflation oder gar Stagflation?
Nouriel Roubini warnt vor Inflation und Stagflation und bedient damit die Ängste vieler Leser der „Wirtschaftswoche“. Sehr plausibel sind seine Ausführungen allerdings nicht.
In Deutschland grassiert die Inflationsangst. Geschürt wird sie hierzulande unter anderem von der „Wirtschaftswoche“, die seit einiger Zeit fast ununterbrochen mit entsprechenden Schlagzeilen aufwartet: Inflationsvorbote: Erzeugerpreise in der Euro-Zone steigen in Rekordtempo (03.08.2021), Deutsche Inflation bei 3,8 Prozent – Höchster Wert seit 1993 (11.08.2021), Wann stoppt die Inflation? (12.08.2021), Preise im Großhandel mit stärkstem Anstieg seit Ölkrise 1974 (13.08.2021), Inflation wie fast nie (19.08.2021), Achtung, Lohn-Preis-Spirale (22.08.2021), Lohn-Preis-Spirale: Diese Gefahr wird völlig unterschätzt (27.08.2021), Schätzung bestätigt: Inflationsrate in der Euro-Zone erreicht Zehn-Jahreshoch (17.09.2021) – die Liste ließe sich ohne Probleme weiterführen.
Und natürlich verleiht man solchen Befürchtungen besonderen Nachdruck, wenn man einen renommierten Experten zu Wort kommen lässt, der sie bestätigt. In der „Wirtschaftswoche“ ist das Nouriel Roubini, der nach Ansicht der Zeitschrift besonderen Ruhm erworben hat, „weil er früh und präzise vor den Risiken gewarnt hat, die 2008 zur Finanzkrise führten“ (hier). Wer aber die Finanzkrise richtig vorhergesehen hat, der wird auch bei der Prognose der Inflation und ihrer Folgen richtig liegen – so scheint die „Wirtschaftswoche“ suggerieren zu wollen.
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