Staat, Nation und Sozialdemokratie – 4
Hellers These über die politische Bedeutung der ethnischen Zusammensetzung einer Bevölkerung gilt heute als anrüchig. Doch wer über das Für und Wider der Zuwanderung rational diskutieren möchte, sollte zunächst einmal verstehen, was sie besagt.
Der 1933 im Exil in Madrid verstorbene Staatsrechtler und Sozialdemokrat Hermann Heller war der Meinung, dass ein demokratischer Staat bei der „Organisation und Aktivierung des gebietsgesellschaftlichen Zusammenwirkens“ seiner Bürger nur dann erfolgreich sein kann, wenn diese sich durch ein gewisses Maß an „ethnischer Homogenität“ auszeichnen.
Diese These ist sicherlich nicht selbstevident. Wie ich im letzten Teil dieser Artikelserie dargelegt habe, wird ihr sogar heftig widersprochen. So zum Beispiel von Jürgen Habermas, der behauptet, dass die Erfahrungen von Einwanderungsländern belegten, dass „jede Population die Rolle einer Staatsnation“ übernehmen könne.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP