Statt einer Prognose: 3 Szenarien der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland (Teil I)
Manchmal hören wir kritische Töne nach dem Motto: Die vorhandenen Prognosen der Institute und des Sachverständigenrates zu kritisieren ist einfach, selbst eine zu machen ist etwas ganz anderes. Das haben wir uns zu Herzen genommen und steigen hiermit in das Kerngeschäft der Prognostiker ein. Noch machen wir keine ganz richtige Prognose, das heben wir uns für das Jahresende auf. Wir zeigen aber schon einmal, wie es gehen könnte und wie man mit einer auf der Basis der Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) durchgerechneten Prognose sinnvolle Einsichten gewinnen kann. Warum man Prognosen braucht, haben wir vor kurzem beschrieben.
Erheblich erleichtert wird unser Einstieg durch die nun nicht mehr zu bestreitende Tatsache, dass alle vorhandenen Prognose für dieses Jahr (und die von uns grundsätzlich abgelehnten Scheinprognosen für ein zweites Jahr) fasch sind. Und zwar liegen die Prognosen nicht nur ein wenig daneben, sondern sie sind gründlich falsch. Die Prognostiker haben auf der Basis aufwärtsgerichteter Stimmungsindikatoren nämlich durchweg erwartet, dass es nach dem (wetterbedingt) starken ersten Quartal weiter aufwärts geht. Das ist schon jetzt nicht mehr zu halten – die Deutsche Bundesbank geht von einer Stagnation im zweiten Quartal aus. Die konjunkturelle Abschwächung in Deutschland und in ganz Europa in den letzten Monaten hat den Prognosen der Institute und des Wirtschaftsministeriums vollständig den Boden entzogen. Wir wollen in drei Szenarien erstens eine realistische Einschätzung der aktuellen Lage geben, zweitens zeigen, was geschähe, wenn die Löhne stärker erhöht würden, und drittens, wie sich die deutsche Wirtschaft entwickelte, wenn bei höheren Löhnen der Leistungsbilanzüberschuss deutlich verringert würde.
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