Sündenbock EZB als Vollstrecker der „Schuldenbremse“
In Deutschland scheint man sich gleichzeitig zum Aufbruch aus der finanzpolitischen Steinzeit bereit zu machen, geldpolitisch dagegen immer tiefer im Ordo-Sumpf wildester Hirngespinste zu versinken.
Berlin ist immer eine Reise wert, besagt ein geflügeltes Sprichwort. Vor kurzem war ich dort. Ich war eingeladen auf der Jahrestagung des „Forum for Macroeconomics and Macroeconomic Policies“ (FMM) eine Rede über die Erfahrungen mit dem Euro in den letzten 20 Jahren zu halten. Die FMM Tagung ist die wohl jährlich größte Versammlung heterodoxer Ökonomen in Europa; vornehmlich, aber nicht ausschließlich Keynesianer aus aller Welt versammeln sich dort.
Da ich seit nunmehr über 13 Jahren in New York lebe und Deutschland daher gewöhnlich aus der Ferne betrachte, gibt mir ein solcher Besuch immer auch eine Gelegenheit, meine Einschätzungen durch Einblicke und Berührungen vor Ort zu überprüfen. Geografische Distanz bringt für die Einschätzung der Situation in einem Land sowohl Vor- als auch Nachteile. Sie ist jedenfalls von Vorteil, wenn die örtlichen Einschätzer der Lage sich gewohnheitsmäßig eine intellektuelle Glocke aufstülpen und nichts mehr hinterfragen. Sie ersticken dann gewissermaßen in ihrem eigenen Mief.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
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