Kommentar

The Great Pretender

| 09. November 2016

Die Wahl in den USA hat ein überraschendes Ergebnis erbracht. Doch das Muster ist altbekannt. Wieder gewinnt der „Populismus“ gegen das Establishment. Wenn die etablierten Parteien nicht bald verstehen, dass auch sie auf das Volk hören und auf seine Wünsche eingehen müssen, werden noch ganz andere Kaliber auf dem Ticket „Populismus“ gewinnen.

Donald Trump wird amerikanischer Präsident. „Wir“ sind schockiert! Doch warum eigentlich? Bei der Wahl in den USA hat sich lediglich das Muster bestätigt, das schon vorher in vielen Ländern, zuletzt bei der Brexit-Entscheidung, zu erkennen war: Der Teil der Bevölkerung, der sich seit Jahrzehnten abgehängt fühlt und auch wirklich abgehängt ist, wählt jeden, der nicht zum Establishment gehört und diesen Menschen verspricht, ihre Sorgen ernst zu nehmen.

Eines zeigt die Wahl eines Mannes, der ohne Zweifel zum Establishment gehört und die konservativste Wirtschaftspolitik machen wird, die man sich denken kann, vollkommen klar: Der Wunsch, die herrschenden Schwätzer abzulösen, ist so stark, dass man auch einen Esel wählen würde, wenn der nur laut genug hinausposaunt, er werde sich um die Sorgen der kleinen Leute kümmern.

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