Kommentar

The Times They Are A-Changin’?

| 28. August 2019
www.istock.com/Premyuda Yospim

Hört man die vielen Stimmen, die nun die Schuldenbremse infrage stellen, ist man geneigt, diese Frage mit ja zu beantworten. Ob man sich aber wirklich über erstaunliche Lernerfolge freuen darf oder eher über schäbigen Opportunismus ärgern sollte, ist leider noch nicht entschieden.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir mit der auf MAKROSKOP vertretenen Meinung, dass der Kapitalismus unabdingbar auf Fiskalpolitik angewiesen ist, ziemlich allein dastanden. Inzwischen ist es nicht mehr ganz so einfach, eine solche Meinung in das ökonomische Absurditätenkabinett zu verbannen.

Insbesondere aus dem Ausland mehren sich die Stimmen, die das in Deutschland so beliebte Märchen vom tugendhaften Sparstaat als Ausdruck einer Obsession erachten. Der krankhafte Wahn, Staatschulden als direkten Weg in die Hölle zu sehen, habe nicht nur dazu geführt, im Namen der Vernunft und der Generationengerechtigkeit die eigene Bevölkerung zu schädigen, so Paul Krugman in seiner NYT-Kolumne. Inzwischen führe diese schwere psychische Erkrankung zu einem Problem für die gesamte Weltwirtschaft. Die Welt, so sein Fazit, habe ein „Germany Problem“.

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