Theorie

Theorie mit Empirie – Garant für Glaubwürdigkeit? (Teil 1)

| 15. Mai 2014

Vorgestern habe ich die Frage eines Lesers beantwortet, ob die Gleichung „Sparen = Verschulden“ immer gelten muss. Das habe ich anhand rein logisch-theoretischer Überlegungen getan. Doch manche Menschen sind misstrauisch, wenn man so argumentiert. Sie wollen lieber in der Realität ("empirisch") sehen, ob die Behauptungen auch richtig sind. Heute will ich daher auf die Anmerkung desselben Lesers eingehen, Theorien könne man glauben oder nicht glauben, überzeugend sei letzten Endes nur eine Theorie, die die Empirie auf ihrer Seite habe.

Es ist vollkommen richtig, dass sich jede ökonomische Theorie empirisch zu bewähren hat, sonst taugt sie nichts. Vor allem ist sie als Grundlage einer wirtschaftspolitischen Beratung wertlos, wenn sie sich sozusagen im luftleeren Raum bewegt: Vermag eine Theorie die wichtigsten, in der Realität zu beobachtenden Fakten nicht schlüssig und verständlich (was nicht gleichzusetzen ist mit simpel!) zu erklären, können ihre Vertreter das zwar zu verbergen suchen, indem sie diese Fakten ignorieren und sich auf andere, belanglosere Beobachtungen konzentrieren. Sie machen damit ihre Theorie aber für die Politik nicht brauchbarer.

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