Länder

Ukraine: Achtung, es kommt genau die falsche Hilfe

| 31. März 2014

Schon vor einigen Wochen haben wir davor gewarnt, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) die Ukraine-Hilfe zu überlassen. Aber es sieht so aus, als ob der Westen in seiner Verblendung genau das tun wird. Ein „Austeritätsprogramm“ kündigt der amtierende Ministerpräsident laut Medienberichten an. Das klingt schon so, dass man die wirtschaftlichen und politischen Ergebnisse ohne weiteres vorhersagen kann. Südeuropa lässt grüßen.

Natürlich braucht ein Land wie die Ukraine Unterstützung. Angesichts eines riesigen Leistungsbilanzdefizits und austrocknenden Kapitalmärkten müssen zunächst die notwendigen Importe finanziert werden, ohne die ein wirtschaftlicher Zusammenbruch droht. Welche Importe aber notwendig sind, das ist eine sehr schwierige Frage. Länder wie die Ukraine, die rasch und zu Bedingungen (freier Kapitalverkehr, überbewertete Währung) dem Weltmarkt geöffnet wurden, bei denen Devisen für den Import von allem Möglichen verwendet wurden, müssen lernen, mit weit weniger Importen auszukommen. Der beste Weg herauszufinden, welche Importe wirklich notwendig sind, ist eine kontrollierte Abwertung der Währung. Wenn Importe teurer werden, importiert man einfach keine deutschen Tortenböden mehr (ein Beispiel aus den 90er Jahren, wo ich in Kasachstan gesehen habe, dass nach einer Aufwertung der eigenen Währung Tortenböden aus Deutschland importiert wurden).

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