Theorie

Unser Geldsystem VII – Die nachfragelastige Angebotspolitik der achtziger Jahre und der Beginn vom Ende des Monetarismus

| 12. März 2014

Die achtziger Jahre waren scheinbar die Hochzeit der Angebotspolitik. In den USA war es Ronald Reagan (Präsident seit 1981), in Großbritannien Margret Thatcher (Premierministerin seit 1979) und in Deutschland Helmut Kohl (Bundeskanzler seit 1982), die, freilich jede(r) auf seine Art, dafür sorgten, dass die „linke Nachfragepolitik “ von der „rechten Angebotspolitik“ ein für alle Mal verdrängt wurde. Und tatsächlich, die drei aufrechten Kämpfer für die gute konservative Sache hatten Erfolge vorzuweisen. Unmittelbar nach dem Ende der zweiten Ölpreisexplosion und dem Aufschwung, der weltweit 1982 einsetzte, zogen die USA der Weltwirtschaft davon und zogen sogar einige Europäer mit sich. Großbritannien erlebte einen beachtlichen Aufschwung, der Magret Thatcher trotz ihres auch in konservativen Kreisen nicht unumstrittenen Dogmatismus zum Regierungschef (sie war die einzige Frau) mit der längsten Regierungszeit in Großbritannien im 20. Jahrhundert machte.

Dagegen scheiterte in Kontinentaleuropa Mitterand gerade mit seinem Versuch, noch einmal, allerdings in der exakt falschen Konstellation (wie wir vor kurzem gezeigt haben), die Renaissance des Keynesianismus einzuläuten. Und Helmut Kohl, ohne je ein eigenes Konzept (außer der ominösen Sammlung von Petitessen, das man das Lambsdorff-Papier nennt) gehabt zu haben, sprang schnell und geschickt auf den fahrenden Zug Richtung USA, was ihn bis zur deutschen Wiedervereinigung über Wasser hielt. Der Monetarismus war allzeit mit den konservativen politischen Kräften in einem Boot und glaubte ebenfalls den endgültigen Durchbruch hin zu einer von Technokraten nach einfachen Regeln durchzuführenden Geldpolitik gefunden zu haben.

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