Theorie

Unser Geldsystem XI – Was von den letzten vierzig Jahren bleibt

| 13. April 2014

Vor ein paar Tagen habe ich an einer Konferenz teilgenommen, auf der es zum einen um die Erkenntnisse Hyman Minskys ging, also platt ausgedrückt um den sich selbstverstärkenden Charakter von Finanzblasen. Zum anderen wurde auf der Konferenz auch über Geldpolitik und Deflation gesprochen. Wie schon im letzten Teil dieser Beitragsserie zu unserem Geldsystem festgestellt, hat sich auch hier wieder für mich bestätigt, dass der Monetarismus tot ist. Nur scheint kaum jemand zu wissen,  was an seine Stelle treten soll.

Es war auf dieser Konferenz wieder einmal frappierend zu sehen, wie sich weltbekannte Ökonomen und Chefvolkswirte der größten Banken bemühten zu verstehen, was derzeit in der Weltwirtschaft vor sich geht, dass ihnen aber einfach das Handwerkszeug fehlt, mit dem ein Durchbruch in der Analyse zu erzielen wäre. Der Monetarismus als wirtschaftspolitische Therapie mag tot sein. Doch der Glaube, dass Inflation ein monetäres Phänomen ist, ist vollkommen ungebrochen. Also überbietet man sich stundenlang mit Vorschlägen, welche unorthodoxen Maßnahmen die Geldpolitik noch ergreifen müsste, um die Preissteigerungsrate endlich wieder auf die von ihr gesetzten Zielwerte zu bringen. Das Wort „Lohn“ wird aber von niemandem auch nur in den Mund genommen.

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