Unser Geldsystem XIV – Regionalgeld, privates Geld und Bitcoin
Die Frustration hinsichtlich des von den Staaten geschaffenen Geldsystems treibt mitunter erstaunliche Blüten. So wird Regionalgeld geschaffen (der „Chiemgauer“ ist eines der bekanntesten in Deutschland) oder man kreiert Tauschringe, die versuchen, weitgehend ohne Geld auszukommen. Dabei geht es oft nicht nur um Geld an sich bzw. um dessen Vermeidung, sondern auch um die mit dem Geldsystem in unauflöslicher Verbindung gesehene Art des Wirtschaftens, also etwa um den verantwortungslosen Ressourcenverbrauch, das Verschwinden regionaler Vielfalt durch die Konkurrenz überregionaler Großanbieter oder auch die Bewertung von Arbeitsleistung und die Bedingungen, unter denen gearbeitet wird.
Viele dieser regionalen und lokalen Initiativen sind gut gemeint, können aber angesichts der gegebenen Rahmenbedingungen auf nationaler und globaler Ebene praktisch nichts an den Verhältnissen ändern. Das auch deswegen, weil oft nicht verstanden wird, wo wirklich die Haken im Geldsystem sitzen und wie man sie zurechtbiegen kann. Es gibt aber auch ideologisch geprägte Versuche, das Geldsystem zu privatisieren und dem Staat das Geldmonopol zu entreißen. Dazu gehört etwa die von Friedrich August von Hayek zuerst propagierte Privatisierung der Geldschöpfung oder neuerdings Bitcoin, das virtuelle Papier, das manche Geld nennen und von dem viele glauben, es könne sich zu einer wirklichen Alternative zu staatlich emittiertem Geld entwickeln. So einfach ist es aber nicht.
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