Unser Geldsystem XVI – Der Zins (1)
Ob der Zins ein ganz besonderer Preis ist, wird in der Gesellschaft und in der Volkswirtschaftslehre schon viele Jahrhunderte lang heftig diskutiert. Im Islam gibt es ein Zinsverbot, und auch in christlichen Gesellschaften standen Wucherzinsen im Mittelpunkt vieler Auseinandersetzungen. Nicht umsonst wurde auch in den westlichen Gesellschaften der Wucher mit dem Zins gesetzlich verboten, und in der ach so freien Marktwirtschaft, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg einführte, war der Habenzins, den die Banken auf Einlagen zahlten, bis in die 60er Jahre hinein gesetzlich vorgeschrieben.
Ebenso spielt in den Diskussionen um die ferne Zukunft unserer Wirtschaft der Zins eine entscheidende Rolle. Gäbe es den Zins und den Zinseszins nicht, gäbe es auch keinen Zwang, immer weiter zu wachsen und dabei die Umwelt zu zerstören, argumentieren viele engagierte Gruppen, die immerwährendes Wachstum der vom Menschen betriebenen Wirtschaft auf einem begrenzten Planeten für unmöglich halten. Die aus Staatsschulden erwachsende „Zinslast“, die von künftigen Generationen zu tragen ist, nimmt einen entscheidenden Platz in der öffentlichen Debatte über die Fiskalpolitik ein.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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