Unser Geldsystem XX – Der Zins (5)
Nach unseren letzten beiden Stücken zum Zins steht noch aus, konkret zu zeigen, wie sich die Zinsverhältnisse in den wichtigsten Ländern der Welt über einen längeren Zeitraum entwickelt haben. Wir hatten ja herausgearbeitet, dass ein positiver Geldzins ohne Wachstum keine Daseinsberechtigung hat und (zumindest im kurzfristigen Bereich) tatsächlich bei Stagnation auch verschwindet, wie es das Beispiel Japans zeigt. Letztlich, so unsere Schlussfolgerung, kommt es auf das Verhältnis von Geldzins zu Wachstum an, wenn man einschätzen will, ob es der Wirtschaftspolitik gelungen ist, vernünftige Wachstumsbedingungen zu schaffen.
Das alles sagen wir immer unter dem Vorbehalt, dass es gleichzeitig gelingt, das „Wachstum“ so zu steuern, dass es auch zu ökologisch vernünftigen Verhältnissen führt. Es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit absolute Priorität vor kurzfristigen menschlichen Zielen hat, die jenseits der Befriedigung der wichtigsten Lebensbedürfnisse liegen. Dennoch wird ein Umsteuern der globalen Wirtschaft nur gelingen, wenn wir ein ausreichend solides Verständnis dafür haben, wie das wirtschaftliche System überhaupt funktioniert. Nur wenn beides zusammenkommt, eine effiziente Steuerung der Wirtschaft und die politische Bereitschaft, der Ökologie Vorrang zu geben, kann die Schonung der natürlichen Voraussetzungen für menschliches Leben gelingen. Wir werden uns mit den ökologischen Fragen nach dem Ende der Geldserie auseinandersetzen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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