Unser Geldsystem XXIV – Die zweite Hälfte des IS/LM-Modells oder warum es keine LM-Kurve gibt
Das Ziel unserer Serie zum Thema Geld ist, den Einfluss der monetären Sphäre auf den Ablauf einer Marktwirtschaft und die Konsequenzen zu erklären, die daraus für die Wirtschaftspolitik zu ziehen sind. Ein wesentlicher Teil besteht darin, die Frage zu beantworten, wie der Zins zustande kommt und wie er wirkt.
Zur Rekapitulation: Wir hatten bereits die neoklassische Grundvorstellung kritisiert, der Zins (bzw. das ganze Spektrum von Zinssätzen für unterschiedliche Laufzeiten) stelle den (Gleichgewichts-)Preis auf einem Markt dar, auf dem Nachfrage nach (Finanz-)Kapital, also Geld in Form von Krediten verschiedener Lauflänge, und Angebot an (Finanz-)Kapital, also Ersparnisse mit unterschiedlicher Anlagedauer, aufeinanderträfen und in Einklang gebracht würden. Insbesondere hatten wir bemängelt, dass diese Vorstellung die Existenz von Gewinnen und damit den wichtigsten Faktor für die Investitionstätigkeit einer Marktwirtschaft und folglich ihre Dynamik ignoriere. Spiegelbildlich dazu hatten wir die Quantitätsgleichung in Frage gestellt, die eine Modelllandschaft für Marktwirtschaften entwirft, in der Geld, Preise und Zins langfristig keine eigenständige Rolle für die Realwirtschaft spielen, sondern nur einen „Schleier“ über der Realwirtschaft darstellen (Geld) bzw. nur aus dem Marktgeschehen abgeleitete Größen sind (Preise und Zinsen).
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