Finanzsystem

Unser Geldsystem XXIX: Warum braucht man Entwicklung und Geld für die Entwicklung?

| 24. Oktober 2014

Viele Leser werden sich fragen, warum wir überhaupt auf der Vorstellung beharren, es müsse in einem marktwirtschaftlichen System Entwicklung, oder, wie es schlechter heißt, „Wachstum“ geben. Würde es nicht genügen, sich mit dem erreichten Wohlstandsniveau zufriedenzugeben und intensiv darüber nachzudenken, wie man das System auf diesem Niveau stabilisieren kann, ohne dass die Ungleichheit immer weiter zunimmt oder immer wieder neue Arbeitslosigkeit entsteht?

Das ist eine absolut berechtigte Frage, denn es gibt ohne Zweifel ökologische Grenzen, die zu irgendeinem Zeitpunkt die jetzige Art von wirtschaftlicher Entwicklung ganz fundamental in Frage stellen werden. Dennoch macht man es sich zu einfach, wenn man pauschal ein rasches Umdenken in wirtschaftlichen Fragen verlangt und darauf vertraut, die konkreten Probleme einer stationären Wirtschaft könnten dann sozusagen durch learning by doing gelöst werden. Solange wir bei solchen Experimenten von demokratischen Verhältnissen ausgehen, wäre nichts schlimmer als ein Versuch der radikalen ökologischen Umsteuerung, wenn der in kurzer Zeit zu wirtschaftlichen Verhältnissen führt, die von hoher und steigender Arbeitslosigkeit und einer Abwärtsspirale bei den Masseneinkommen gekennzeichnet sind. In einer Demokratie würde das die notwendigen ökologischen Reformen für lange Zeit diskreditieren und damit praktisch unmöglich machen.

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