US-Konjunktur im Zwiespalt
Amerikas Konjunktur steckt im Zwiespalt. Unsicherheiten und die Gefahr einer Rezession sind hoch. Schon bald wird die Federal Reserve daher ihre zweite Zinssenkung vornehmen. Die EZB rüstet sich für neue Verzweiflungstaten. Doch es ist die Wirtschaftspolitik, die immer mehr Anlass zur Verzweiflung gibt.
Das Bureau of Economic Analysis hat Ende August seine zweite Schätzung für das Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal des Jahres 2019 veröffentlicht. Nach leicht revidierten 3,1 Prozent Wachstum im ersten Quartal betrug das Wachstumstempo im zweiten Quartal 2 Prozent. Doch was hat das US-Wachstum im Frühjahr getragen? Und was deutet sich laut den jüngsten Meldungen seit Jahresmitte für die US-Konjunktur im weiteren Jahresverlauf an?
Alles hängt an der Kaufreude der Konsumenten
Der private Konsum, der rund 70 Prozent des US-BIP ausmacht, war nicht nur der wichtigste Wachstumsmotor, sondern auch fast der einzige. Im zweiten Quartal beschleunigte sich das Wachstum der privaten Konsumausgaben von nur gut einem Prozent auf 4,7 Prozent (Jahresrate im Vergleich zum Vorquartal). Insbesondere die Ausgaben für dauerhafte Konsumgüter, die noch im 1. Quartal stagnierten, wuchsen mit 13 Prozent rasant. Auch die Konsumausgaben für nichtdauerhafte Güter legten mit einer Rate von immerhin knapp 7 Prozent und Dienstleistungen mit knapp 3 Prozent zu; jeweils deutlich stärker als im Quartal zuvor. Insgesamt trug der private Konsum im 2. Quartal stolze 3,1 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei (nach jeweils unter einem Prozentpunkt in den beiden Quartalen zuvor). Nach vorheriger Stockung hat der amerikanische Konsument neue Kauffreude entwickelt, so scheint es zumindest.
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