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US-Wirtschaft legt satte Vollbremsung hin

| 11. Mai 2015

Ende April hat das Bureau of Economic Analysis, eine Abteilung des US-Wirtschaftsministeriums, die erste Schätzung für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal 2015 vorgelegt: Die amerikanische Wirtschaft ist laut dieser Vorabschätzung im Winter gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt mit einer Jahresrate von nur 0,2 Prozent gewachsen. Nach 2,2 Prozent im vierten, 5 Prozent im dritten sowie 4,6 Prozent im zweiten Quartal des letzten Jahres war das also eine Art Vollbremsung. Es stellt sich die brennende Frage, ob es sich nur um einen vorübergehenden Einbruch handelt oder ob sich hier eine Durststrecke ankündigt. Wird sich die Erfahrung aus dem letzten Jahr, als die US-Wirtschaft im Winterquartal sogar deutlich schrumpfte, in diesem Jahr wiederholen? Ist Amerika also gerade in den Startlöchern, bereit zum nächsten Wachstumsspurt?

Seit Anfang des Jahres verdunktelte sich die Grundtendenz der amerikanischen Konjunkturmeldungen zunehmend. Es war für das erste Quartal zuletzt nicht mehr viel erwartet worden. Herausgekommen ist dann noch deutlich weniger. Gewachsen sind im ersten Quartal im Grunde allein die privaten Konsumausgaben, und zwar mit einer Jahresrate von mageren 1,9 Prozent (nach 4,4 Prozent im Vorquartal). Maßgeblich dafür waren allein die Dienstleistungen, während Ausgaben für dauerhafte Konsumgüter, die zuvor mehrere Quartale sehr stark gewachsen waren, kaum zulegten. Bei den privaten Investitionsausgaben nahmen nur noch der Wohnungsbau leicht und Investitionen in intellektuelle Eigentumsprodukte mit gesunder, aber ebenfalls abgeschwächter Rate zu, während der Wirtschaftsbau stark einbrach und die Ausrüstungsinvestitionen stagnierten. Die Staatsausgaben der Bundesregierung legten minimal zu. Die unteren Staatsebenen dagegen reduzierten ihre Ausgaben etwas. Einen kräftigen Einbruch erfuhren die amerikanischen Exporte, die um 7 Prozent schrumpften. Die Importe sind dagegen weiter gewachsen, wenngleich laut Vorabschätzung nur um 2 Prozent.

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