Freiburger Diskurse: Beziehungskrise zwischen Paris und Berlin
Stand und Perspektiven des deutsch-französischen Verhältnisses. Vortrag und Gespräch mit dem Gesellschaftswissenschaftler und Attac-Mitbegründer von Peter Wahl.
In Kooperation mit Dr. Marcus Obrecht vom Seminar für wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg
Seit Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags vor mehr als 60 Jahren ist das deutsch-französische Verhältnis immer auch Schwankungen ausgesetzt gewesen. Konnte de Gaulle das Verhältnis metaphorisch noch als Gespann bezeichnen, das von der starken Ökonomie der Deutschen gezogen wird, während Frankreich auf dem Kutschbock die Richtung bestimmte, haben sich nach der deutschen Wiedervereinigung die machtpolitischen Gewichte deutlich zugunsten Berlins verschoben. Seit der Eurokrise werden Differenzen häufiger und schärfer. Die daraus resultierenden Beziehungskrisen der beiden Länder haben Einfluss auf die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union, die momentan mit multiplen Krisen wie selten zuvor konfrontiert ist.
Mit unserem Referenten Peter Wahl wollen wir ergründen, wie es aktuell um das Verhältnis von Frankreich und Deutschland steht. Dafür wird er nach einem kurzen Rückblick auf die deutsch-französischen Beziehungen seit dem 2. Weltkrieg unter anderem auf Unterschiede in der ökonomischen Entwicklung der beiden Länder eingehen ebenso wie auf Kontroversen um die EU-Erweiterung oder die unterschiedlichen geopolitischen Interessenlagen. Nicht minder interessant für das deutsch-französische Verhältnis sind einige der jüngsten Entwicklungen, etwa das Comeback von Industriepolitik, die Erosion des neoliberalen Leitbildes oder das Verhältnis zu China und Russland. Auch hierauf wird Peter Wahl im Laufe des Abends zu sprechen kommen.
Unser Referent
Peter Wahl hat Gesellschaftswissenschaften und Romanistik in Aix-en-Provence, Mainz und Frankfurt studiert und ist einer der Gründer von Attac Deutschland. Er ist ein ausgewiesener Kenner der französischen Politik und des deutsch-französischen Verhältnisses. Seine Themenschwerpunkte sind darüber hinaus Europapolitik, Entwicklungspolitik und internationale Beziehungen
Die Veranstaltung findet in Präsenz statt, wird aber auch online live übertragen.
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