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Vereinte Nationen: Neue Ziele, alte Instrumente?

| 28. Juni 2013

In dieser Woche war ich bei meinem alten Arbeitgeber zu einer Konferenz eingeladen und musste zu meinem Schrecken feststellen, dass sich die Vereinten Nationen schon mit Inbrunst auf eine neue Runde der Jahrtausendziele einstellen. Die Millenium Goals, wie sie üblicherweise genannt werden, die 2015 erreicht werden sollten, haben zwar nicht den allseits erhofften Durchbruch bei der Bekämpfung des Hungers in der Welt und in anderen Bereichen gebracht und ihre Öffentlichkeitswirkung war auch beschränkt, aber dennoch bereitet man sich auf eine neue Runde von sogenannten post-2015 Zielen vor.

Ich habe den Fokus auf Ziele immer für problematisch gehalten. Das Entscheidende in dieser Welt sind nicht Ziele, sondern Instrumente. Man kann sich relativ schnell darauf einigen, dass der Beschäftigungsstand in der ganzen Welt steigen sollte. Wie man das aber macht, das ist die große Frage. Und es ist nicht, wie viele Nichtregierungsorganisationen und viele Verantwortliche in den Vereinten Nationen glauben, automatisch ein großer Schritt in die richtige Richtung getan, wenn man sich auf ein Ziel geeinigt hat. Die große Frage ist nämlich, wie man einen hohen Beschäftigungsstand zu erreichen versucht, nämlich ob auf neoklassische Art und Weise, also durch „flexible“ Arbeitsmärkte, oder auf keynesianische, also bei steigenden Löhnen. Wenn die Vereinten Nationen dazu keine eigene Meinung haben, dann überlassen sie dieses Feld den Institutionen in Washington mit den bekannten Folgen.

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