Kapitaldeckung

Vom Unsinn einer "Deutschland-Rente"

| 04. Mai 2017
Bild von Ulrike Leone auf Pixabay

Ende April hat das Hessische Ministerium für Finanzen die Idee einer "Deutschland-Rente" vorgestellt. Sie soll den Flop der Riesterrente ausbügeln und Altersarmut verhindern. Leider nur ist das Konzept an ökonomischer Absurdität nicht zu überbieten.

Man fragt sich, wie viele wissenschaftlich ausgebildete Mitarbeiter drei hessische Minister (zwei von der CDU, einer von den Grünen) haben. Und man fragt sich, wie viele dieser Mitarbeiter Volkswirte mit einem wenigstens in Ansätzen kritischen Verstand sind. Sollte dabei die Zahl Null herauskommen, könnte man immerhin erklären, dass sich drei hessische Minister mit einem Vorschlag in die Öffentlichkeit wagen, der an Absurdität kaum noch zu überbieten ist. Nicht erklärbar wäre dann immer noch, dass drei Landesminister nicht begreifen, dass man ohne jede Ahnung von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen einen solchen Vorschlag nicht ernsthaft in die Welt setzen kann, ohne sich lächerlich zu machen.

Allerdings, wie immer bei Rentenfragen, gibt es sofort alle möglichen Argumente, die in der Öffentlichkeit dafür und dagegen vorgebracht werden (hier oder hier nachzulesen, laut Manager-Magazin hat sich selbst Professor Gert Wagner vom DIW dafür ausgesprochen, hier), aber das eigentlich zentrale Problem anzusprechen, schafft wieder einmal niemand.

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