Von der Lust am Scheitern
Wer den mit der Energiewende beschrittenen Weg ablehnt, muss Alternativen benennen können. Klar ist: Jeder Versuch einer Lösung wird in der Zukunft schwieriger umzusetzen sein als heute.
Der Artikel von Detlef Ahlborn baut einen Strohmann auf, klebt ihm das Etikett „Energiewende“ an und haut dann wortreich drauf, dass die Fetzen fliegen. Diese polemische Form der Auseinandersetzung mag die Diskussion befeuern, im Sinne einer vernunftgeleiteten Debatte wäre es jedoch wünschenswert, auf Grundlage des tatsächlichen Entwicklungspfads der Energiewende zu argumentieren.
Denn anders als von Herrn Ahlborn suggeriert, steht die Abschaffung des konventionellen Kraftwerksparks gar nicht auf der Tagesordnung. So geht beispielsweise der Entwurf des Netzentwicklungsplans 2030 (Entwurf Netzentwicklungsplan 2030, siehe hier), der sich momentan in der Abstimmung befindet, von einem Weiterbestehen konventioneller Kraftwerke mit einer Erzeugungskapazität von gut 80 GW aus. Zusammen mit Wasserkraft und Biomasse kann die angenommene Spitzenlast von 84 GW somit auch in Zukunft gedeckt werden. Gleichzeitig wird für das Jahr 2030 ein Anteil Erneuerbarer Energien (EE) an der deutschen Stromerzeugung von fast 50% angepeilt.
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