EU

Von Unbelehrbarkeit und Bereitschaft, strittige Sachverhalte ernsthaft zu diskutieren – Wolfgang Schäuble und Dirk Müller im Vergleich

| 18. September 2013

Vergangenen Freitag hatte ich hier die Fortsetzung der europäischen Rezession beschrieben und festgestellt: „Das ist also erfolgreiche Politik à la Merkel und Schäuble. Zwei Jahre abwärts ohne Hoffnung auf eine Besserung. Das ist sicher Weltrekord. Noch nie in den letzten sechzig Jahren ist eine Krise auf dieser Welt schlechter gemanagt worden als die in Europa. Mit der falschen Diagnose und einer unvorstellbaren Ignoranz gegenüber ökonomischem Wissen und der Erfahrung in makroökonomischer Steuerung hat man sich ans Werk gemacht und nicht nur immensen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, sondern mehr europapolitisches Porzellan zerschlagen, als die nächsten Generationen wieder zusammenflicken können.“

Gestern kann man Schäuble in der Financial Times lesen, der von der Wende zum Positiven in Europa spricht, die dank der Anwendung von „well-established economic principles“ erreicht worden sei. Wieder einmal erzählt er dann die vermeintliche Erfolgsgeschichte Deutschlands unter Rot-Grün, beschwört die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und die dadurch erreichte Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Strukturelle Reformen brauchten einfach Zeit, sagt er, und die Politik brauche die Geduld und die Befähigung, die Sirenengesänge der „quick fixers“ zu ignorieren, die nicht wahr haben wollten, dass die Dinge in drei Jahren zum Besseren gewendet worden seien.

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