Theorie

Vor der neuen (großen) Koalition – Wie man auf einfache Art beweisen kann, dass die Agenda-Politik in Deutschland gescheitert ist und ihre Fortsetzung Europa in den Abgrund führt, Teil I

| 27. November 2013

Wir haben bei flassbeck-economics in den letzten Monaten sehr viel empirisches Material zusammengetragen, mit dem man ohne weiteres zeigen kann, dass die Agenda-Politik der rot-grünen Koalition zu Anfang dieses Jahrhunderts gründlich gescheitert ist. Ich habe diese Beweisführung bei meinen Vorträgen schon einige Male in den Höhlen verschiedener Löwen vorgeführt und es ist für alle Zuhörer, Zustimmende und Skeptiker, beeindruckend, wie überzeugend man mit einem internationalen Vergleich darlegen kann, dass das eigentliche Ziel dieser Politik nicht erreicht und dass gleichzeitig die extrem gefährliche europäische Dimension völlig übersehen wurde.

Daher will ich in zwei Aufsätzen versuchen, diese Geschichte auch hier einmal so zu erzählen, dass jedem klar wird, was warum schief gelaufen ist. Das ist zum einen notwendig, weil in der Wissenschaft – vor allem in Deutschland – noch immer sehr simpel nach dem Motto argumentiert wird: Wenn man wie in Deutschland zu Agenda-Zeiten eine (relative) Lohnsenkung (gegenüber dem Ausland) in das System eingibt und am Ende mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslose herauskommen, dann muss die Politik erfolgreich gewesen sein. Die meisten Ökonomen lernen heute an den Universitäten leider nicht mehr, wie man differenziert und kritisch an eine solche Frage herangeht. Um ernst genommen zu werden, macht man ökonometrische Tests, und wenn dann das erwartete Ergebnis herauskommt (Lohnsenkung führt zu mehr Beschäftigung), kann es gar keine Zweifel mehr an der Richtigkeit dieser Theorie geben.

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